Empfehlenswerte Literatur

Ein kleine Literaturliste von Büchern oder Broschüren, die mir über den Weg gelaufen sind und ich mag oder benutzte. Es gibt unzählige mehr und bestimmt auch bessere. Eine Literaturliste beinhaltet die Quellen, mit denen man gearbeitet hat. So handhabe ich es auch hier. Ich unterschreibe auch nicht alles, was hier zu lesen ist.

Weil ich den Eindruck habe, dass heutzutage nicht selten die nötige Betrachtungstiefe fehlt und auch, weil längst eingefahrene Räder als bedeutende, neue Erungenschaften verkauft werden, halte ich es für ganz gut, ruhig einmal „Altes“ anzuschauen. Es ist aktueller als man denken könnte. Mir geht es dabei um das Grundverständnis, um den prinzipiellen Roten Faden nachhaltigen Bauens, den man kennen sollte, um Dinge richtig zu machen. Der ist überhaupt nicht neu! Der schnelle Blick auf eine App reicht einfach nicht, um Dinge wirklich gut zu machen. Und ein „Haben-wir-immer-so-gemacht“ war schon immer etwas beschränkt.

Wenn Sie die Titel, Autoren, Verlage in eine Suchmaschine eingeben, finden Sie die Bücher bei den einschlägigen Quellen. Manche sind kostenlos (z.B. der altbau plus Wegweiser) und manche sind nur antiquarisch zu bekommen.

Also, diese Literaturliste ist eine Meinungsäußerung und keine neutrale, sachliche Aufzählung. Von Zeit zu Zeit gerät mir etwas Interessantes in die Hände, das ich für Wert halte zu empfehlen. Manches wird Widerspruch provozieren. Das ist gut so, denn dann beginnt die Auseinandersetzung mit dem Thema.

Viel Spaß beim lesen.

 

Gesundes Bauen

Je nach Datenquelle haben wir in Deutschland etwa 25 – 35 % Allergiker mit deutlich steigender Tendenz. Davon sind besonders Kinder betroffen. Die Luft in Innenräumen von Büros, Schulen und Wohnungen ist tatsächlich meist schlechter als es die Grenzwerte für die Luftreinhaltung in den Städten erlauben. Dazu kommen Belastungen durch Elektrosmog, die wir ja zu gerne ausblenden.

Die Wahl der Baustoffe und daraus resultierender Baukonstruktionen hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Innenraumklima und damit auf die Gesundheit der Bewohner.

Also beschäftigen sich die Altbau-FAQs auch mit diesem Thema. In jedem Beitrag steckt etwas davon – mehr oder weniger sichtbar. Es wird manchen Beitrag geben, der sich explizit mit dem gesunden Bauen und gutem Innenraumklima gefasst.

 

Welcher Innenputz?

„Welchen Putz verwende ich am besten an Innenwandflächen?“

Grundsätzlich bevorzuge ich Lehmputze. Das sind Unterputz, Feinputz, Designputz, einlagige Lehmputze. Der Oberflächengestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Sie reicht von groben, strohhaltigen „Landhaus-Putz“ bis hin zu farbigen, fein geschliffenen Flächen bis zu möglichen Glanzputzen. Der normale, lehmfarbige Putz kann mit Wandfarben gestrichen werden. Soweit unterscheiden sich Lehmputze nicht von anderen Putzen. Aber:

Lehmputze sind weicher als Kalkzement-, Kalk- und Gipsputze. Zementputze gehören nur in seltenen Ausnahmen an übliche Innenwände. Bei Altbauten ist ein weicher Putz oft von Vorteil, weil der Putz so besser mit dem alten Mauerwerk (z.B. weiche Ziegel, weiche Fugen) harmoniert. Bewegungen und Spannungen können besser aufgenommen werden als von harten, spröden Putzen.

Lehmputze haben eine hervoragende Haftung. Sie lassen sich einfach verarbeiten. Dazu gehört, dass sie sich immer wieder anfeuchten und so erneut verarbeiten bzw. nachreiben und korrigieren lassen. Bei der Verarbeitung mit Putzmaschinen können die Schläuche über Nacht mit frischen Mörtel gefüllt bleiben. Da Lehmmörtel nicht chemisch abbindet, sondern nur trocknet, bleibt er in den Schläuchen plastisch. Das bequeme Reinigen der benutzten Werkzeuge mit Wasser, auch am nächsten Tag, sehe ich als Vorteil.

Altbauziegel, links vorgenässt (dunkel), oben Lehmunterputz – zum Schornstein, rechts, kommen wir noch

Aus ökologischer Sicht ist mir kein Putzmörtel bekannt, der eine bessere Nachhaltigkeitsbilanz erreicht. Lehmputz kann, auch nach vielen Jahren, ohne weiteres wiederverwendet werden. Wenn er mit wasserlöslichen Anstrichen wie z.B. Lehm- oder Kaseinfarben gestrichen wurde, stört dies die Wiederverwendung nicht. Verarbeitungs- oder Materialreste können ohne weiteres im Garten verteilt werden (solange sie nicht verunreinigt sind).

Und nicht zuletzt weisen Lehmputze mit deutlichem Vorsprung die besten Raumklima verbessernden Eigenschaften auf. Das bezieht sich auf den Luftfeuchte ausgleich und auf die Reduktion von Gerüchen. Dazu mehr in einem eigenen Beitrag.

 
Quelle: Eckermann – Ziegert – Lehmputz Raumklima

Als nächste, nach den Lehmputzen, kommen die reinen Kalkputze zum Einsatz. Sie sind immer dann nötig, wenn mit andauernder Feuchte zu rechnen ist oder in Spritzwasserbereichen wie z.B. Duschen. Dort, wo es technisch nötig ist, können es auch Kalk-Zementputze sein. Eine Patentlösung für alles sind sie allerdings nicht, auch wenn das vielfach so gehandhabt wird.

Zementputze sind Spezialisten für wenige, besondere Anwendungen im Innenbereich. Sie sind im Vergleich dicht, hart und spröde. Wenn bei Fachwerkhäusern der Außenputz in Platten abfällt, ist meist Zement im Spiel – ein fachlicher Mangel.

Von Gipsputzen halt ich persönlich nicht viel. Ich sehe keine Vorteile gegenüber Lehmputzen. Sie sind raumklimatisch gesehen die schlechtesten, lassen sich eben nicht wiederverwenden, haben eine begrenzte Verarbeitungsdauer, während angerührter Lehmmörtel einige Tage stehen kann. Allein billiger ist Gipsputz meistens. Nachvollziehen kann ich das allerdings nicht, denn ein einlagiger Lehmputz lässte sich ohne weiteres fürs gleiche Geld an die Wand bringen.

 

altbau plus e.V.

Auf Initiative der Stadt Aachen wurde altbau plus im Jahr 2004 als gemeinnütziger Verein gegründet. Dazu wurden die unterschiedlichen Beratungskompetenzen auf dem Gebiet der energetischen Altbausanierung gebündelt und in einer neutralen, bürgernahen Anlaufstelle zusammengefasst. Ziel war und ist, die Sanierungsbereitschaft privater Eigentümer durch kompetente und verständliche Information zu erhöhen und den Klimaschutz aktiv zu fördern.

Die Beratung von altbau plus ist kostenlos und unabhängig. Sie versteht sich als Initialberatung und gibt den Ratsuchenden einen Überblick und grundsätzliche Informationen als erste Station auf dem Weg zu einer erfolgreichen Sanierung.

altbau plus berät zu allen Energiesparmaßnahmen, barrierefreiem Um- und Neubau und zu nachhaltigem Bauen. Also zum Beispiel zu:

  • Dämmung von Dach, Decken, Außenwänden
  • Fensteraustausch
  • Heizung- und Haustechnik
  • erneuerbare Energien, Solartechnik
  • barrierefreiem Zugängen, Bädern etc.
  • nachhaltiger Baustoffauswahl
  • Gesundem Bauen

Außerdem informiert altbau plus über die dazu passenden aktuellen Förderprogramme.

Zu den Sprechstunden und -orten

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von altbau plus e.V..
Kontakt oder T 0241 / 413888-0