„Sie propagieren doch Gründächer auch immer mit dem Argument „Hitzeschutz“. Aber das ist doch Unsinn. Als wenn es darauf ankäme.“
Mit Verlaub, das ist kein Unsinn. Anstatt nun eine lange Liste mit Fachliteratur von vor 35 Jahren bis heute anzuführen, die die Grundlage für meine Thesen sind, machen wir es konkret. Mit dem Beitrag „Gündach – einfach machen“ hatte ich ja am Beispiel eines kleinen Erkerdaches an unserem Haus gezeigt, wie es geht ein Gründach zu bauen. Inzwischen ist das Dach einige Wochen alt – und es ist Sommer geworden.
Letztes Wochenende habe ich die Temperaturen auf der Straße, im Garten und auf dem kleinen Gründach gemessen und, weil es gerade erreichbar war, auch die der grauen Dachpfannen des Geräteschuppens. Schaun wir mal:
Ich denke, die Zahlen sprechen für sich. Jetzt stellen wir uns einmal vor, die Dächer sähen nicht so aus, wie das hier, oben gezeigte Flachdach, und auch die Vorgärten nicht so, sondern wären wirklich grün (nicht nur mit kurz geschnittenem, trockenem Rasen), dann hätte das Auswirkungen auf die Überhitzung der Städte, den Einsatz von Klimaanlagen, die CO2-Frage… Unser junges Gründach ist noch nicht fertig und doch zeigt es schon die besten Temperaturwerte der Tabelle. Es ist nur extensiv begrünt, also mit minimalem Substrataufbau. Da geht noch viel mehr. Die erwähnten Dachpfannen, übrigens, waren 50 Grad warm, mehr als das doppelte des Gründaches.
Den Test kann jeder machen. Es braucht nur ein Oberflächenthermometer aus dem Baumarkt. Sie sehen, Sie brauchen mir nicht glauben.
Damit Sie wissen wovon wir reden, hier die Fotos der Messtellen:
und die Klimadaten vom Tag (www.windy.com):
Um wissenschaftlich präzise zu sein, bedürfte es längerer Messreihen. Das ist längst Schnee von gestern. Es geht mir hier um das Erleben. Dafür brauchen Sie an einem sonnigen Tag nur auf eine baumlose Straße oder Freifläche treten und danach in einen Park. – Jetzt sind Sie dran: fangen Sie mir Ihrer Garage an und beweisen mir, dass ich Unsinn rede.