„Im vorigen Beitrag wurde erklärt was ein Sonnenkollektor oder ein PV-Modul ist. Ist ein Sonnenkollektor nicht aufwendige, anfällige Hightech?“
Hightech ist eher die Herstellung, die Kollektoren selber nicht – was ich angenehm finde. Es gibt sehr effiziente Vakuumröhren-Kollektoren. Das sind Glasröhren in denen ein Vakuum herrscht zur Wärmeisolierung und den Absorber umschließt. Gleichzeitig gibt es gute Selbstbausysteme, deren Wirtschaftlichkeit keinen Vergleich zu scheuen braucht. Wir nehmen jetzt einen 15 Jahre alten industriellen Flachkollektor auseinander und schauen uns das Bild für Bild an:
- Der Kollektor, wie wir ihn vom Dach geholt haben.
- Das spezielle Solarglas ist entfernt und der Absorber wird sichtbar.
- Er besteht aus je einem Verteiler- und einem Sammelrohr aus Kupfer,
- dazwischen befinden sich die Absorber, also Kupferrohr mit Absorberblechen.
- Unter dem Absorber ist eine temperaturbeständige, nicht brennbare Wärmedämmung plaziert.
- Das Ganze wird in ein Gehäuse, hier eine Wanne aus ABS-Kunststoff, montiert.
- Das Solarglas ist hagelfestes Sicherheitsglas.
- In diesem Fall war das Glas mit dem Kunststoffgehäuse und einer Befestigungsschiene unlösbar verklebt. (Ich meine, es gäbe schlauere Bauweisen, bei denen das Glas keine tragende Aufgabe hat, so dass es demontierbar ist. Dadurch wäre es möglich den Kollektor (Absorber) zu reparieren.
Fazit: Ein Flachkollektor ist einfache Lowtech. Auch wenn wir diesen auseinander gebaut haben, hält so Sonnenkollektor in der Regel länger als 15 Jahre.
Es gibt im Ökobuch-Verlag ein klasse Buch, das sehr fundiert beschreibt, wie man eine Solaranlage zur Wärmegewinnung aufbaut. Es hilft auch industriell hergestellte Systeme zu beurteilen. Interessant sind die Hinweise zu Dachintegration. Meist sehen die aufgesetzten Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Module architektonisch doch recht bedenklich aus. Das ging besser.