„Ein Altbau mit Holzbalkendecken. Wir wollen ein neues Bad einbauen, möglichst barrierearm. Es gibt überzeugende Gründe, warum wir keine Fliesen einbauen möchten. Gibt es Alternativen?“
Es gibt gute Alternativen, ebenso wie es gute Gründe gibt, auf Fliesen zu verzichten. Einen, wie ich finde, sehr angenehmer Badboden ist ein geölter Korkboden – nicht beschichtet, denn dann geht in der Regel die angenehme Haptik verloren. In Kombination mit weißen, teils verputzten, teils gekachelten Wänden, geölten Buchenholzmöbeln, weißen Waschbecken etc. und modernen, verchromten Armaturen durfte ich das einige Zeit in London genießen. Mit zusätzlichem Blick auf die Themse war das schon besonders. Leider hatte ich damals keine Fotos gemacht. Ein Anstoß für die Phantasie bietet vielleicht dieser Korkboden:
Jetzt das Ende der Schwärmerei: Korkboden im Badezimmer ja, in der Dusche nein. Wenn die Dusche bodengleich sein soll, fällt er also aus.
Ob Vinyl-Böden (PVC) im Duschbereich taugen, weiß ich nicht. Ich meide PVC soweit ich kann. Warum, kann man u.a. im „Ökologischen Baustofflexikon“ oder wikipedia nachlesen.
Aber ansich wäre aber ein angemessen flexibler Kunststoffbodenbelag, der Seife, Shampoo etc. aushält, ideal. Auf einer Dienstreise habe ich eine Lösung gefunden:
einen durchgehenden Kautschukboden. Solche Bodenbeläge bestehen aus Natur- und/oder Industriekautschuk. Sie sind sehr robust, schwer entflammbar und im Brandfall rauchgastoxikologisch unbedenklich. Je nach Hersteller und Produkt erreichen Kautschukböden Qualitäten für Zertifizierungen für Nachhaltigkeit und Wohngesundheit. Neu sind die „Gummiböden“ nicht, in privaten Bäder eher selten. Es gibt sie weit länger als 50 Jahre.
Im Bad oben wurde auf den Boden eine niedrige Anschlagschiene für die Duschabtrennung aufgeklebt. Bahnenstöße werden wasserdicht aneinandergefügt. Die Bahnen können so verlegt werden, dass in der Dusche kein Stoß nötig ist.
Linoleum wäre ansich auch ein guter, robuster und ökologisch sinnvoller Bodenbelag. Allerdings habe ich im Bad die Erfahrung gemacht, dass mache Cremes dauerhafte Flecken hinterlassen. Irgendwann landen die auch einmal auf dem Boden.
Andere fugenlose Bodenbeläge für das Bad fallen mir nicht mehr ein. Es gibt noch Fliesen in der Größe von etwa 1 x 2 m. Sie sind ungewöhnlich biegsam und auch für Holzböden geeignet. Sie können nur von geschulten Spezialisten verlegt werden – aber auch sehr gut aussehen.
In jedem Fall müssen vor dem Einbau des Bodenbelags die üblichen Abdichtungsmaßnahmen erfolgen.