„Wie kann ich die Trittschalldämmung einer Altbaudecke verbessern, wenn ich massive, echte Holzdielen und keinen schwimmenden Estrich oder anderen hohen Aufbau haben möchte?“
Das Thema Schalldämmung ist bei Altbaudecken kein triviales Thema. Beschränken wir uns auf die Frage nach dem Trittschallschutz trotz gewünschter Holzdielen. Nehmen wir einmal an, wir haben eine Holzbalkendecke, die noch mit den originalen Dielenbretten belegt ist. Diese sind fest mit den Deckenbalken vernagelt. Eine Trittschalldämmung existiert folglich nicht. In der Regel steht auch nicht unbegrenzt Aufbauhöhe zur Verfügung, weil die Türen nicht gekürzt werden können oder sollen.
Klasse wäre jetzt ein schöner, dicker Wollteppich, aber es sollen massive Holzdielen sein. Das bedeutet auch, dass wir keinen „schwimmenden“ Boden mittels „Klick-Dielen“, also mehrschichtig verleimten Brettern mit einem speziellen Nut-und-Feder-Profil, das keine Unterkonstruktion benötigt, verwenden dürfen. Massive, nicht mehrschichtig verleimte Dielenbretter benötigen eine Lattung als Unterkonstruktion auf der sie sichtbar oder unsichtbar befestigt werden. Das bedeutet mehr Aufbauhöhe. Eine Zwickmühle?
Als massive Diele dient im Bild eine 3-Schicht-Platte. Ich habe gerade kein Stück Diele parat. 3-Schicht-Platten können ein guter Kompromiss sein, wenn Höhe eine Rolle spielt, denn sie benötigen keine Lattung und damit nur 2cm Dämmung.
Eigentlich schon, aber schlaue Leute haben vor vielen Jahren ein Nut-und-Feder-System erfunden, dass aus Holzfaserdämmplatten und dazu gehörigen Latten besteht. Der Trick ist, dass die Latten durch Nut und Feder so gehalten werden, dass sie keinen Kontakt zu dem vorhandenen, alten Boden haben. Die neuen Dielen werden von der Lattung gehalten und liegen flächig auf den Dämmplatten auf. Damit ist das Prinzip des „schwimmenden Estrichs“ auf den Holzboden übertragen. Gleichzeitig ist kein Hohlraum, der als Resonanzkörper wirken könnte, unter den Dielenbrettern zwischen der Unterkonstruktion entstanden. Die Aufbauhöhe sind ca. 4 cm plus die Dielenstärke.
Wenn die Dielen sichtbar verschraubt werden sollen, können auch einfache Latten und Schrauben, deren Gewinde nicht bis zum Kopf reicht, verwendet werden. Beim Verschrauben wird so die Latte nach oben gegen die Dielen gezogen und liegt nicht mehr auf. Da sich die Latten mit den Dielen bewegen, ist nicht mit Knarren des Holzboden zu rechnen.