„Sonnenkollektor, Solarzelle, PV-Modul. Ist das das gleiche? Oder wo sind die Unterschiede?“
Lassen wir uns vorne beginnen. Sonnenenergie kann am Gebäude auf zwei Arten genutzt werden:
- Zu einen „passiv„, das bedeutet, die Bauform, die Ausrichtung zur Sonne, die Größe und Lage der Fenster, die Zonierung der Grundrisse sind so gestaltet, dass in den Heizmonaten möglichst viel Sonnenwärme in das Haus eindringen kann und dort gehalten wird. Während „Passivhäuser“ besonders gut gedämmte Gebäude sind, die nur minimalen Heizbedarf haben, sind „Solarhäuser“ ebenfalls gut gedämmt, fangen aber gleichzeitigt möglichst viel Sonnenwärme ein. Natürlich muss man im Sommer für eine angemessene Verschattung sorgen. Diese kostengünstigen Chancen passiv Energie einzusparen werden regelmäßig vertan.
- Zum andern „aktiv„, also mittels technischer Geräte. So kann Sonnenenergie zur Wärmegewinnung und zur Stromerzeugung genutzt werden.
- Kombinationen von beiden wären das Ideal.
Zur Stromerzeugung werden Solarzellen, bzw. Photovoltaik-Module oder PV-Module eingesetzt. Hier wird Licht direkt in elektrischen Strom umgewandelt. Das ist heute recht weit verbreitet – naja, die meisten Häuser haben noch immer keine Solarzellen.
Die Wärmeerzeugung erfolgt in Sonnenkollektoren. Hier wird die Strahlungswärme der Sonne zur Erwärmung von Wasser (Wasser-Frostschutz-Gemsich) oder Luft genutzt. Diese Wärme wird dann für Brauchwasser, Heizung und Lüftung eingesetzt. Erstaunlicherweise hat sich diese Technik nicht durchgesetzt.
Dabei hat ist eine solare Brauchwassererwärmung in einem üblichen Investitionszeitraum von 10 bis max. 15 Jahren amortisiert. Sie hat bis dahin nicht unbedingt die großen Renditen abgeworfen, aber bitte, was ist das für ein Argument? Eine Heizung, für die kontinuierlich Gas öder gar Öl eingekauft werden muss, produziert konstant Kosten und CO2, ist vom Markt abhängig usw.. Welche Rendite bringt die? Die Solaranlage kostet nicht mehr, ist aber gut für unsere Umwelt – also doch eine Rendite.
Wo ich gerade dabei bin: Warum bei den heute vorgeschriebenen Be- und Entlüftungsanlagen nicht standardmäßig Solar-Luft-Kollektoren integriert werden, ist mir ein Rätsel. Konsequent wäre es dann, bei gut gedämmten Häusern direkt Luftheizungssysteme einzubauen anstatt wasserführender Technik. Sie gibt es seit den 1970er Jahren. Wir haben sie leider nur einmal einbauen dürfen.
Wenn es interssiert, schauen wir uns an wie ein Sonnenkollektor aufgebaut ist.